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Zusammenfassung:Trotz der schweren Rezession blicken Börsen-Profis überraschend optimistisch auf die Aussichten für die deutsche Konjunktur. Das Barometer ihrer Erwartungen für die nächsten sechs Monate stieg im Mai um 22,8 auf plus 51
Berlin (Reuters) - Trotz der schweren Rezession blicken Börsen-Profis überraschend optimistisch auf die Aussichten für die deutsche Konjunktur.
Das Barometer ihrer Erwartungen für die nächsten sechs Monate stieg im Mai um 22,8 auf plus 51 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag unter Berufung auf seine monatliche Umfrage unter 202 Analysten und Anlegern mitteilte. Ökonomen hatten nur mit 32 Zählern gerechnet. “Die Zuversicht wächst, dass es ab Sommer zu einer konjunkturellen Wende kommen wird”, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Lage bewerteten die Börsianer allerdings schlechter als zuletzt: Dieses Barometer sank um 2,0 auf minus 93,5 Zähler. Auch der DIHK berichtete wegen der Corona-Krise von düsteren Perspektiven vor allem für die Industrie.
Im vierten Quartal dieses Jahres dürften es den vom ZEW befragten Experten zufolge wieder zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum kommen. “Der Aufholprozess wird allerdings lange andauern”, betonte Wambach. “Erst 2022 soll die Wirtschaftsleistung wieder das Niveau von 2019 erreichen.”
Das deutsche Bruttoinlandsprodukt brach im ersten Quartal um 2,2 Prozent ein - der stärkste Rückgang seit der Finanzkrise 2008/2009 und der zweitstärkste seit der Wiedervereinigung. Die Bundesregierung erwartet in diesem Jahr die schwerste Rezession der Nachkriegszeit: Das Bruttoinlandsprodukt soll um 6,3 Prozent einbrechen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet sogar mit einem Minus im zweistelligen Prozentbereich. “Wenn wir uns in der Welt umsehen, spüren wir mittlerweile alle Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise”, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. “Bei uns hängt jeder vierte Arbeitsplatz direkt vom Export ab, in der Industrie sogar jeder zweite.”
Die Lockerungen der strikten Eindämmungsmaßnahmen sorgen nun für Optimismus. “Sollte es zu keiner weiteren Infektionswelle kommen, dürfte die durch das Coronavirus ausgelöste Rezession ab der zweiten Jahreshälfte 2020 einer allmählichen Erholung weichen”, sagte Vorstand Andreas Martin vom genossenschaftlichen Bankenverband BVR. Die Bundesbank hatte jüngst erklärt, sie erwarte sogar noch im Frühjahr eine erste Belebung.
DekaBank-Experte Andreas Scheuerle gibt sich aber noch skeptisch und hält das ZEW-Barometer für “viel zu optimistisch”. Denn es blieben viele Belastungen. So bremsten Maskenpflicht und Abstandsgebot die Erholung bei Handel und Gaststätten. “Aus 'Shoppen' wird 'Einkaufen' - eine Pflichtübung.” Zudem bleibe mit Corona die Unsicherheit und bremse Verbraucher bei größeren Anschaffungen und Firmen bei Investitionen, warnte Scheuerle. “Und drittens, beginnt gerade die Coronawelle in die Schwellenländer zu schwappen, was auch Rückwirkungen auf die Industrieländer haben kann.”
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