Zusammenfassung:Die Wirtschaft in der Türkei steckt weiter in der Krise.picture alliance / Tobias Steinmaurer / pict
Die Wirtschaft in der Türkei steckt weiter in der Krise.
Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung steckt die türkische Wirtschaft weiter in der Krise. Die Inflation liege bei über 35 Prozent.
Auch die Währung des Landes, Lira, sackt weiter ab und ist derzeit gerade einmal 0,02 US-Dollar wert.
Wirtschaftsminister Mehmet Şimşek versprüht aber Optimismus. Sein Ziel: die Wirtschaft auch mit Förderprogrammen wieder zum Laufen bringen.
Die türkische Wirtschaft steckt weiterhin in der Krise. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, steht die Inflationsrate derzeit bei 35,4 Prozent. Die landeseigene Währung, Lira, sei aktuell nur 0,025 US-Dollar wert. Die Inflation übersteige somit den Wertverlust der Währung. Vor etwa drei Jahren sei eine Lira noch 0,07 US-Dollar wert gewesen. Die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu Mitte März habe den türkischen Aktienmarkt geschwächt.
Um die Währung zu stabilisieren, wurde dem Bericht zufolge der Leitzins hochgesetzt. Er liegt derzeit bei 46 Prozent. Das habe in der Türkei zu zwiespältigen Reaktionen geführt, heißt es. Die Wirtschaft beschwere sich über teure Kredite und steigende Kosten. Experten erwarteten frühestens Ende Juli eine Zinssenkung. Wirtschafts- und Finanzminister Mehmet Şimşek habe jüngst in mehreren Interviews Hoffnung verbreitet.
Förderprogramme zur Stabilisierung der Wirtschaft
Man habe „gute Gründe, optimistisch zu sein, sagte er. Die Inflation würde nachhaltig sinken, was zu einer finanziellen Stabilität führen könnte. Das sei vor allem für Investoren aus dem Ausland wichtig. Man unterstütze die Wirtschaft mit Kreditförderprogrammen. Zudem habe man die staatliche Finanzierung ausgebaut, da 473.000 Menschen erstmals ihre Steuererklärung abgegeben hätten, so Şimşek.
Hinzu kommen Şimşek zufolge die Selbstauflösung der PKK. Die Türkei müsse weniger Geld in die Terrorbekämpfung stecken, könne es für produktivere Dinge nutzen. Zudem habe das Land wirtschaftliche Chancen durch die Teilhabe am Wiederaufbau des Nachbarlandes Syrien, nachdem das Assad-Regime gestürzt worden war.
Experten warnen vor Risiken für die türkische Wirtschaft
Experten der türkischen Bank BBVA-Garanti aber listeten eine Reihe von Risiken auf. Darunter unverankerte Inflationserwartungen, steigende Lebensmittelpreise durch späten Frost oder die Unsicherheiten über den Fiskalkurs. Die Inflation könne zum Jahresende bei 31 Prozent und somit über dem Zielwert der Notenbank liegen. Ziel sei es, die Rate auf fünf Prozent zu drücken.
Im Frühjahr letzten Jahres hatte die Inflation in der Türkei noch bei 75 Prozent gelegen. Ende 2024 hatte die Notenbank die Zinsen von 50 auf 42,5 Prozent zurückgesetzt. Inwiefern der Krieg zwischen den Nachbarländern Israel und Iran Einfluss auf die türkische Wirtschaft hat, ist derzeit noch unklar.
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