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Goldbarren: Importe des Edelmetalls aus der Schweiz in die USA sollen bald zollbelastet sein.
Ein neuer Zollentscheid der US-Behörden bringt wohl bereits die globale Goldbranche in Schwierigkeiten.
Ein-Kilo- und 100-Unzen-Goldbarren gelten künftig nicht mehr als zollfrei gelten, berichtet die „Financial Times.
Die Schweiz, als größter Goldraffineriestandort, sah sich auch schon zuvor durch Zölle von 39 Prozent ganz besonders betroffen.
Ein neuer Zollentscheid der US-Behörden bringt wohl die globale Goldbranche ins Wanken – und trifft vor allem die Schweiz.
Die US-Zollbehörde CBP habe in einem Schreiben vom 31. Juli klargestellt, dass Ein-Kilo- und 100-Unzen-Goldbarren künftig nicht mehr als zollfrei gelten würden. Stattdessen fielen sie unter einen Zolltarifcode, der mit dem vollen Satz belegt sei. Das berichtet die „Financial Times“ („FT”).
Damit seien die wichtigsten Formen des Goldhandels auf der Comex, der weltgrößten Terminbörse für Gold, nun von neuen Importzöllen betroffen.
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Goldpreis seit 2024 um 27 Prozent gestiegen
Für die Schweiz bedeute das einen herben Rückschlag. Das Land ist der größte Raffineriestandort für Gold weltweit und exportierte alleine in den zwölf Monaten bis Juni 2025 rund 61,5 Milliarden US-Dollar (etwa 52,8 Milliarden Euro) an Gold in die USA. Bei einem geltenden Zollsatz von 39 Prozent würden sich die zusätzlichen Kosten jetzt auf rund 24 Milliarden US-Dollar (etwa 20,6 Milliarden Euro) summieren, so die FT.
Die Entscheidung trifft in eine Zeit der starken Gold-Rallys: Seit Ende 2024 ist der Preis des Edelmetalls um 27 Prozent gestiegen. Das lag vor allem an Inflationssorgen, einer wachsenden US-Staatsverschuldung sowie einer sinkenden Attraktivität des US-Dollars als Reservewährung.
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Bern-Washington-Beziehung angeschlagen
Christoph Wild, Präsident des Schweizer Branchenverbands für Edelmetallhersteller und -händler, habe von einem „weiteren Schlag für die bilateralen Handelsbeziehungen gesprochen. Die Verunsicherung sei groß, da der betroffene Zolltarifcode bislang nicht klar zugeordnet gewesen sei. Zwei Raffinerien haben laut FT bereits ihre Lieferungen in die USA eingestellt oder stark reduziert.
Der Schritt der USA reiht sich ein in eine Reihe neuer wirtschaftspolitischer Maßnahmen im Rahmen der „America First-Strategie von US-Präsident Donald Trump. Die Beziehungen zwischen Washington und Bern haben sich bereits zuvor verschlechtert, nachdem die USA vergangene Woche die inzwischen in Kraft getretenen Zölle von 39 Prozent auf Importe aus dem Land angekündigt hatten.
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