Zusammenfassung:Die US-Autozölle haben kaum Einfluss auf die deutsche Wirtschaft, sagen Ökonomen.picture alliance /
Die US-Autozölle haben kaum Einfluss auf die deutsche Wirtschaft, sagen Ökonomen.
Ökonominnen und Ökonomen sehen keine sofortigen Folgen der US-Autozölle für Deutschlands Wirtschaft.
Das IfW schätzt den Rückgang des BIP durch die Zölle auf weniger als 0,2 Prozentpunkte.
Die deutsche Autoindustrie leidet bereits unter Marktschwächen und erwartet Herausforderungen durch Trump.
Ökonomen sehen zunächst keine größeren Folgen der US-Autozölle auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland. „Die Auswirkungen für Deutschland dürften sich erst einmal in Grenzen halten“, sagte die „Wirtschaftsweise” Veronika Grimm der Deutschen Presse-Agentur.
Sie verwies darauf, dass das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel eine Verringerung des Bruttoinlandsprodukts um weniger als 0,2 Prozentpunkte als Folge der Maßnahmen errechnet habe. „Viele, aber nicht alle Autohersteller haben mittlerweile Produktionskapazitäten in den USA. Dadurch werden sie von den Zöllen nicht so stark getroffen.
Julian Hinz, Leiter des Forschungszentrums Handelspolitik am IfW, sagte der dpa, außerhalb Nordamerikas blieben die gesamtwirtschaftlichen Effekte überschaubar. „Einzelne Unternehmen kann es jedoch natürlich empfindlich treffen – und für die deutschen und europäischen Autokonzerne kommt diese Maßnahme in der aktuellen Marktsituation zur Unzeit.
Marcel Fratzscher sieht Deutschland stärker getroffen als andere
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, erklärte, die US-Zölle auf Autos träfen die deutsche Volkswirtschaft stärker als andere. „Allerdings dürften die unmittelbaren Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft als Ganzes erst einmal begrenzt bleiben. Viele US-Amerikaner würden weiter hochwertige deutsche Autos auch zu höheren Preisen kaufen. Fratzscher ergänzte, seine größere Sorge sei, dass die Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump die Unsicherheit für deutsche Unternehmen weiter erhöhen und Vertrauen zerstören werde.
Grimm sagte weiter, die EU-Mitgliedstaaten sollten sich koordinieren, um Gegenmaßnahmen zu treffen. Das könnten Zölle auf US-Importe sein, wie sie in der Vergangenheit schon einmal beschlossen wurden. „Man könnte aber auch Digitalsteuern einführen, die im Wesentlichen US-Konzerne treffen. Ziel sollte natürlich sein, diese Maßnahmen auf beiden Seiten wieder zurückzufahren. Letztendlich schaden wir auf diese Art nur der Wirtschaftsentwicklung in einer ohnehin schon herausfordernden Zeit.
Schritt heizt Handelskonflikt zwischen USA und EU weiter an
Die deutsche Wirtschaft ist in einer Schwächephase. Nach zwei Rezessionsjahren wurde bisher für dieses Jahr allenfalls ein Mini-Wachstum erwartet.
Trump hat zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autoimporte angekündigt. Der Schritt heizt den Handelskonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union weiter an. Besonders die deutsche Autoindustrie dürften die Strafmaßmaßnahmen hart treffen. Trump will mit den Zöllen die USA als Produktionsstandort stärken und Handelsdefizite abbauen.
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